Freitag, 10. Juli 2015

Sommer, Sonne, Sonnenschein

 - so schön könnte das Leben sein. 
Wer sich die Stimmung nicht vermiesen lassen will, sollte ganz schnell weiter klicken. Wer bereit ist, für starke Kost, der kann weiterlesen. Um vorab etwas klar zu stellen: ich will weder Mitleid noch Beileid. Ich will nur endlich, dass dieser schreckliche Schmerz leichter zu ertragen wird. 

Seit Jahren hilft mir das Schreiben, um über Dinge hinweg zu kommen, sie besser zu verstehen. Warum ich diesen Post dann erst jetzt veröffentliche? Weil ich davor keinen Mut dazu hatte.
Es war vor ein paar Wochen. Ein ganz normaler Samstag. Ich musste arbeiten, was ich an Samstagen hasste, weil dann so schnell der Montag da war und, weil ich diese Arbeit eh nicht mochte. Wie gewöhnlich musste ich als Depp vom Dienst länger bleiben, doch dadurch freute ich mich umso mehr auf das lang ersehnte Wochenende mit meinem Liebsten. Ich fuhr nach Hause. Dort erwartete mich eine Nachricht.
Ein naher Verwandter hatte in der Nacht zuvor Suizid begangen. Tot. Nicht mehr da. Weg.
Er war nicht der erste Verstorbene in meiner Familie, doch dieses Wissen, dass er es so wollte, brach mir das Herz. Es machte den Schmerz unerträglich.
Durch die Distanz hatte ich früher kaum Kontakt zu ihm, gesehen hatten wir uns vielleicht drei Mal im Jahr und anscheinend war ich erschreckend lange davon überzeugt, er sei nur ein guter Freund meines Vaters. 
Doch nach meinem Umzug letztes Jahr sahen wir uns öfter. Wir lachten gemeinsam.
An die vergangenen Wochen kann ich mich kaum erinnern. Ich träumte fast täglich von ihm. Ehrlich gesagt tue ich das heute noch. Tiefe Trauer, Schmerz, Unverständnis und Wut gehen seitdem Hand in Hand. Trauer, weil ich ihn vermisse. Schmerz, weil ich ihm nie sagte, dass ich ihn lieb habe. Unverständnis einerseits, weil es für alles eine Lösung gibt und andererseits, weil ich mir nicht vorstellen kann wie es sich anfühlt, wenn er eigentlich da sein müsste. Und Wut, Wut, weil ein einziger Mensch so unendlich viel Leere und Leid verursacht hat. Weil er jemanden im Stich ließ. Weil er seinen Angehörigen Schuldgefühle bereitet.
So unendlich weit könnte ich diesen letzten Punkt noch weiter führen. Sauer werde ich trotzdem nie auf ihn sein. Das Leben hatte ihn wohl zu stark eingeschätzt.
A. ich werde dich nie vergessen.


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Marie ♥